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Anbau von Qualitätsspeisesoja in Österreich

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Anbau von Qualitätsspeisesoja in Österreich

Über den Anbau von Speisesoja in Österreich und über die Produktivität von verschiedenen Sojabohnensorten gab es bis jetzt wenig Wissen. Es gab auch keine geeigneten Qualitätskriterien, ab wann Soja für Speisesoja verwendet werden kann.
Der Ursprung der Sojabohne als Kulturpflanze findet sich vor etwa 3500 Jahren in Zentral- und Nordostchina. Die Bohnen bestehen zu etwa 40% aus Protein, 30% Kohlenhydraten und 20% Öl. Das Sojaprotein besitzt aufgrund des Zusammensetzungsmusters der enthaltenen Aminosäuren eine hohe biologische Wertigkeit als Futtermittel und für die menschliche Ernährung.

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Projektziele

Die Produktivität verschiedener Sojabohnensorten wurde untersucht und Qualitätsparameter für die Eignung als Speisesoja werden erarbeitet.
Gefördert von:  Lebensministerium und  BIO AUSTRIA Burgenland

Umsetzung

Zwei Standorte in Niederösterreich und zwei im Burgenland wurden mit 10 Sojasorten in zwei Wiederholungen bepflanzt. Die Standorte und Sorten werden miteinander verglichen.

Luftstickstoff

Fixierung von Luftstickstoff mittels Symbiose

Im Mittelpunkt unserer Forschungsaktivitäten steht die Lebensgemeinschaft zwischen Sojawurzeln und ihren artspezifischen Knöllchenbakterien. Da Soja aus Asien stammt,  sind diese Bakterien in unseren Breiten in den Böden nicht vorhanden und müssen durch das Aufbringen von sogenannten Impfpräparaten auf das Saatgut eingebracht werden.
Die Knöllchenbakterien leben in den Wurzelknöllchen der Leguminosen und fixieren Luftstickstoff. Sie stellen diesen der Sojapflanze zur Verfügung, wofür sie im Gegenzug photosynthetisch gebundene Kohlehydrate von der Wirtspflanze erhalten. Damit können sie unter Idealbedingungen den Großteil ihres Stickstoffbedarfs decken sowie zusätzlich die Bodenstickstoff-Reserven vergrößern. Diese potentielle Fixierleistung wird aber in der Praxis nicht immer erreicht, sodaß der Stickstoffbedarf durch eine verstärkte Aufnahme von mineralischem Bodenstickstoff ausgeglichen werden muß. Für eine nachhaltige biologische Sojaproduktion ist daher die Ausbildung einer leistungsfähigen Symbiose mit den Knöllchenbakterien unumgänglich. Diese wird durch das Aufbringen von geeigneten Impfpräparaten auf das Soja-Saatgut erreicht.
Erste Ergebnisse zeigen, dass Sojapflanzen auf diese Weise in unseren Breiten zwischen 55 und 75% des aufgenommenen Gesamtstickstoffs aus der Luft beziehen können, wodurch wiederum die vorhandenen N-Ressourcen im Boden geschont werden und somit weiteren Folgefrüchten zur Verfügung stehen.

Forschungsaktivitäten

Für biologischen Anbau unter ostösterreichischen Bedingungen führt Bio Forschung Austria seit 2005 Sorten- und Beimpfungsversuche durch, um sowohl Praxistauglichkeit als auch Ertrags- und Qualitätseinflüsse der unterschiedlichen Impfpräparate in Feldversuchen zu testen.
Hauptziel der Forschungsaktivitäten ist das Erreichen der maximal möglichen Stickstofffixierleistung von Biosoja zur Sicherstellung einer nachhaltigen Produktion auf hohem Qualitätsniveau. Zum Erreichen dieses Ziels sind weitere Arbeiten sowohl zur Weiterentwicklung der Anbaumethoden als auch zur Qualitätsverbesserung von Verarbeitungsprodukten in Vorbereitung.

Anleitung zur Knöllchenbonitur bei der Sojabohne:

Soja Knöllchen Bonitur BIO FORSCHUNG AUSTRIA