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Bodenmonitoring Lainzer Tiergarten

Kategorien:

Allgemein

Bodenmonitoring im Lainzer Tiergarten


Laufzeit:
01.04.2025 bis 31.03.2027


Projekt-Zusammenfassung:

Das Projekt zielt darauf ab, die Auswirkungen innovativer Waldbewirtschaftungs-maßnahmen im Natur- und Europaschutzgebiet ‚Lainzer Tiergarten‘ auf bodenökologische Prozesse zu untersuchen. Besonders im Fokus stehen die Entwicklung der organischen Substanz und die Nährstoffversorgung des Bodens.

 

Im Untersuchungsgebiet ‚Lainzer Tiergarten‘ stand früher jahrhundertelang die Hege des Wildbestandes zur Jagdnutzung im Vordergrund, was die Waldverjüngung beeinträchtigte. Seit 2015 verfolgt der Forstbetrieb der Stadt Wien (MA49) ein neues Wildtiermanagement, das unter anderem eine gezielte Reduktion der Wilddichte und die Einzäunung junger Bestände umfasst. Diese Maßnahmen fördern bereits sichtbar eine natürliche Waldentwicklung.

Durch Monitoringflächen soll in diesem Projekt untersucht werden, wie sich innovative Waldbewirtschaftungsmaßnahmen wie das Belassen von Baumkronen als Totholz, sowie stark reduzierte Befahrung durch Anwendung schonender Holzerntemethoden auf Humusbildung, Wasserhaltekapazität, Nährstoffverfügbarkeit und Kohlenstoffspeicherung im Boden auswirken. Ziel ist es, langfristig einen resilienten Dauerwald mit vielfältiger Altersstruktur und hohem ökologischen Wert zu etablieren.

Dazu werden im Untersuchungsgebiet mehrere Versuchsflächen angelegt, auf denen gezielt neue Maßnahmen umgesetzt und mit traditionell bewirtschafteten Flächen verglichen werden. Neben Vegetationsaufnahmen werden Analysen des Auflagenhumus und des Bodens (z. B. Humusgehalt, Nährstoffgehalt, Wasserhaltekapazität) durchgeführt. So lässt sich beurteilen, wie sich die Waldbewirtschaftung auf Bodenstruktur und ökologische Funktionen auswirkt. Für das langfristige Monitoring findet zusätzlich durch Mitarbeiter der MA49 eine Beschreibung des Waldzustandes im Bereich der Probeflächen und Setzung von Inventurpunkten statt.

Ein innovativer Ansatz des Projektes ist, nicht nur die oberirdische Vegetation, sondern auch den Boden als zentrales Element der Waldökosysteme in den Blick zu nehmen. Der Schutz und die Förderung der organischen Substanz sind entscheidend für Klimaschutz, Biodiversität und die Anpassung an zunehmende Wetterextreme wie Trockenheit oder Starkregen.

Besonders hervorzuheben ist die Bedeutung von Totholz als Lebensraum für zahlreiche Arten – insbesondere xylobionte Insekten – und als Motor der Humusbildung. Dadurch wird die Bodenstruktur verbessert, die Wasserinfiltration erhöht und die Erosionsanfälligkeit verringert. So kann der Wald auch unter sich verändernden klimatischen Bedingungen vital bleiben.

Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit und mit fachlicher Unterstützung durch den Forstbetrieb der Stadt Wien (MA49) umgesetzt und von der Umweltschutzabteilung der Stadt Wien (MA22) unterstützt. Die Projektinhalte haben das Potenzial, auch über den Lainzer Tiergarten hinaus Impulse für eine klimaresiliente, standortangepasste und nachhaltige Waldbewirtschaftung zu setzen.

 

 

 

Projektfinanzierung:

Das Projekt wird durch den Waldfonds – Republik Österreich vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert.